Die Kastration

Eine Kastration ist immer eine Risikoreiche Operation für Meerschweinchen, da immer wieder Komplikationen auftreten können. In den meisten Fällen läuft die OP zwar Problemlos ab aber man sollte sich bewußt sein das etwas passieren kann, Abzessbildung und im schlimmsten Fall, Tot des Tieres. Daher sollte man sich vorher Gedanken machen ob dieser Eingriff wirklich nötig ist. Man sollte auch einen guten Tierarzt haben der solche Operationen schon öfter durchgeführt hat, denn auf dem Gebiet (Kleinnager) kennen sich noch lange nicht alle gut aus.

Es gibt 2 verschiedene Kastrationen: die Frühkastration und die normale Kastration

Die Frühkastration wird vor erreichen der Geschlechtsreife ( 4-6 Lebenswoche) gemacht. Der Vorteil an der Methode liegt darin, das die Tiere nicht von den Weibchen getrennt werden müssen und so direkt in der Gruppe groß werden können. Der Nachteil ist aber , das es noch nicht viele Tierärzte gibt die zu so einem frühen Zeitpunkt eine Kastration durchführen.

Die Normale Kastration wird nach erreichen der Geschlechtsreife durchgeführt. Hier bei müssen die Böcke ca. 4-6 Wochen von Weibchen getrennt gehalten werden, da sie in der Zeit noch zeugungsfähig sind.

Da die Narkose eine Gefahr für jedes Tier ist ,sollte es nicht älter als 3 Jahre sein, nur wenn wirklich unbedingt notwenig.

Vorher:

- ca. 1 Woche vor dem Eingriff sollte das Meerschweinchen zusätzlich mit Vitamin C versorgt werden, denn dies verringert die Nebenwirkungen der Narkose.

- viele frische Handtücher besorgen, die man in den Käfig legen kann, da der Bock die ersten 3-5 Tage nicht auf Einstreu leben soll. Durch Einstreu (Staub, Dreck) würde sich das Entzündungsrisiko und die Abzessbildung stark erhöhen.

- Da Meerschweinchen nicht nüchtern zu einer OP gehen, sollte vorher ganz normal mit Heu und Wasser gefüttert werden. Meerschweinchen brauchen nicht nüchtern zu sein ,da sonst ihre Darmtätigkeit sehr gestört wird und da sie nicht erbrechen können besteht was die Narkose angeht in der Hinsicht kein Problem.

Vor dem Eingriff gibt der Tierarzt eine Narkose (Inhalation oder Spritze), danach wird die Kastration durchgeführt. Danach wird die Wunde entweder genäht oder bleibt offen. Bei Fäden gibt es 2 Varianten, die sich selbst auflösen oder die man nach 10 Tagen ziehen läßt. Man sollte aber darauf achten das die Fäden nicht zu lang sind, da die Meerschweinchen sonst anfangen daran zu knabbern und versuchen sie sich selbst zu ziehen. Nach Möglichkeit sollte man den Bock erst nach vollständigem Erwachen nach Hause bekommen. Bis dahin muß der Bock unter einer Rotlichtlampe liegen, da sonst der Kreislauf versagt. Sollte man den Bock aber schon zurück bekommen bevor er  richtig wach ist. dann ist darauf zu achten das er nicht auskühlt ( Rotlicht oder Wärmflasche und mehrmals wenden um den Kreislauf stabil zu halten)

Zu Hause angekommen bekommt der Bock ganz normal Heu, Wasser und das übliche Futter. Jeden Tag ist zu kontrollieren ob die Wunde ok ist. Es können auftreten ...Rötungen, Schwellungen (Abzess), Abknabbern der Fäden. Es ist auch darauf zu achten ob der Gesamtzustand ( Schmerzen/ Appetit) des Bockes normal ist. Werden irgendwelche Auffälligkeiten erkannt, sollte man sofort den Tierarzt aussuchen.

Hier hab ich auch ein Bild wo grad ein Böckchen nach einer Kastration lebt.